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Barbier

Das Barbier-Handwerk hat eine lange Tradition. Im Mittelalter waren Barbiere zunächst Helfer der Bader, später griff das einfache Volk auf ihre spärlichen medizinischen Kenntnisse zurück.

Symbolbild, KI-generiert (neuroflash.com).
Symbolbild, KI-generiert (neuroflash.com).

Das Handwerk des Barbiers hat eine lange Geschichte, die Jahrhunderte zurückreicht. Im antiken Ägypten und Griechenland begannen Menschen, besondere Fähigkeiten in der Haar- und Bartpflege zu entwickeln. In der Römerzeit gab es bereits spezialisierte Handwerks-Berufe einschließlich der des Barbier.

 

Im frühen Mittelalter entwickelte sich in Europa das Barbier-Handwerk weiter. Die Barbiere waren zuerst Helfer der Bader oder Baderknechte. Barbiergesellen lernten ihr Handwerk zunächst durch eine Lehre bei einem Bader, mit Aufkommen eigener Zünfte bei einem Meisterbarbier. Wegen dieser schrittweisen Entwicklung sind Barbierzünfte  erst ab dem 14. Jahrhundert erwähnt. Der normale Barbier lebte in sehr einfachen Verhältnissen. Später entstand in der Spezialisierung noch der Perückenmacher, der sich dann den Damen mit Ihren Frisuren zuwandte.

 

Zu dieser Zeit war die Rolle des Barbiers weitreichender als nur die Haar- und Bartpflege. Barbierläden dienten als soziale Treffpunkte, wo Männer zusammenkamen, nicht nur, um sich rasieren und die Haare schneiden zu lassen, sondern auch, um Neuigkeiten auszutauschen und zu diskutieren.

 

Außerdem waren Barbierchirurgen eine übliche Erscheinung im mittelalterlichen Europa: Um ihr karges Einkommen aufzubessern, setzten manche Barbiere ihre geringen Kenntnisse in der Medizin ein. So halfen sie dem einfachen Volk, das sich keine studierten Mediziner leisten konnte, bei Aderlässen, beim Zähne ziehen oder bei der Geburtshilfe. Manchmal machten sie auch äußerst riskante Operationen, wie Amputationen. Diese Praktiker kombinierten also die Aufgaben des heutigen Friseurs, Zahnarztes und Chirurgen. Dementsprechend waren auch medizinische Instrumente wie Schröpfköpfe, Zangen und Skalpelle Teil ihrer Ausrüstung.

 

Die klassischen  Werkzeuge des Barbiers waren:

  • Barbiermesser
  • Streichriemen
  • Kamm
  • Bürste
  • Schere

Im Verlauf der Renaissance zogen sich viele Barbierchirurgen allmählich aus der Chirurgie zurück, als die Medizin professionalisiert wurde und Ärzte an Universitäten ausgebildet wurden. Ab dem 18. und 19. Jahrhundert trennten sich die Berufe des Chirurgen und des Barbiers weiter voneinander. Die Barbierchirurgie verlor an Bedeutung, und das Berufsbild des Barbiers konzentrierte sich zunehmend auf die ästhetische Haar- und Bartpflege.

 

Mit dieser Trennung entwickelte sich das Handwerk des Barbiers zu dem, was wir heute unter einem Friseur verstehen, spezialisiert auf das Styling, Schneiden und Pflegen von Haaren und Bärten. Der moderne Barbierberuf betont die traditionelle Handwerkskunst, fachmännisches Wissen über Haarstile und häufig auch eine nostalgische Atmosphäre, die die historischen Wurzeln des Berufs ehrt.

 

[Tlw. KI-generiert und vom Betreiber überarbeitet]